Der Knüppelhund von Dürhölten
Auf dem Hofe Dürhölten bei Herscheid spukte es in früherer Zeit. Dort starben alle kleinen Kinder, ehe sie ein Jahr alt waren. Man ließ den Teufelsbänner kommen, und er wachte in der Nacht mit dem Bauern und seiner Frau in dem Zimmer, wo das Kind in der Wiege lag. Zwischen 12 und 1 Uhr kam ein großer schwarzer Hund die Treppe herunter. Er hatte eine glühende Kette um den Hals, und seine Füße knarrten bei jedem Tritt. So ging er zur Wiege und legte sich auf das schlafende Kind. Nun wurde der Hund mit allerlei Beschwörungsformeln aus dem Hause verwiesen; aber nur bis zum äußersten Winkel der Besitzung gelang es, ihn zu vertreiben, und jedes Jahr darf er wieder einen Hahnenschritt dem Hause näher kommen. Das Kindersterben hörte auf. Nächtliche Wanderer jedoch wollen den Hund schon wieder auf dem nach Herscheid führenden Wege gesehen haben.